Covered Bonds - so finanzieren sich Banken
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21.04.24 | 10:15am
In unserer heutigen Ausgabe konzentrieren wir uns auf die Finanzierungsmöglichkeiten von Banken durch Covered Bonds. Dabei wollen wir auch wichtige Begriffe wie Spread-Guidance und Neu-Emissionsprämie sowie die Performance im Sekundärmarkt erklären.
Covered Bonds: Eine zuverlässige Finanzierungsquelle
Covered Bonds, auch als Pfandbriefe bekannt, sind Schuldverschreibungen, die durch spezielle Vermögenswerte der emittierenden Bank besichert sind. Diese Vermögenswerte, oft Hypotheken oder öffentliche Schulden, bleiben im Besitz der Bank, werden jedoch zur Absicherung der Bonds verwendet. Dieses Deckungsregister ist durch die Gesetzgebung streng geregelt, was Covered Bonds zu einer besonders sicheren Anlage macht.
Spread-Guidance: Attraktivät des Investments
Bei der Emission von Covered Bonds geben Banken eine Spread-Guidance heraus. Dies ist der vorgeschlagene Zinsabstand (Spread) zu einer Benchmark-Anleihe, meist Staatsanleihen, der als Indikator dient, wie viel Rendite Investoren im Vergleich zu risikofreien Staatsanleihen erwarten können. Die Spread-Guidance hilft Investoren, die Attraktivität der Bonds einzuschätzen und ermöglicht der emittierenden Bank eine Einschätzung der Markterwartungen. Für mittlere bis große Banken liegt der empfohlene Spread üblicherweise zwischen 10 und 50 Basispunkten über den entsprechenden Staatsanleihen. Dies reflektiert das Risiko und die Liquidität der Bonds sowie die Marktbedingungen.
Neu-Emissionsprämie: Ein Anreiz für die Erstinvestoren
Die Neu-Emissionsprämie ist ein zusätzlicher Yield, den Investoren erhalten, wenn sie in eine neue Bondemission investieren. Diese Prämie kompensiert für das Risiko des ersten Markteintritts und die geringere Liquidität zu Beginn der Laufzeit der Anleihe. Die Höhe dieser Prämie kann stark variieren und hängt von der aktuellen Marktlage und dem Risikoprofil der Emission ab. Diese liegt häufig zwischen 5 und 15 Basispunkten, abhängig von der Marktstimmung und dem Risikoprofil der Bank.
Sekundärmarktperformance: Ein Indikator für den langfristigen Wert
Nach der Emission werden Covered Bonds im Sekundärmarkt gehandelt. Die Performance dieser Bonds auf dem Sekundärmarkt gibt Aufschluss über die Marktstimmung und das Vertrauen der Investoren in die Bonität der Bank sowie die Qualität der Deckungswerte. Eine starke Sekundärmarktperformance kann dazu führen, dass die Spreads sich verengen, was auf eine höhere Bewertung der Anleihe durch den Markt hindeutet.
Bedeutung für den Immobilienmarkt
Covered Bonds spielen eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung des Immobiliensektors. Indem Banken durch die Ausgabe dieser Anleihen Kapital aufnehmen, können sie zusätzliche Liquidität generieren, die direkt in die Vergabe von Hypothekendarlehen fließt. Dies führt zu einer verstärkten Kreditverfügbarkeit für den Kauf und die Entwicklung von Immobilien, was wiederum das Wachstum des Immobilienmarktes unterstützt.
In Bezug auf die regulatorische Eigenkapitalunterlegung werden Covered Bonds typischerweise als Tier-2-Kapital eingestuft. Dies bedeutet, dass sie eine sekundäre Rolle bei der Absorption von Verlusten im Fall einer Bankinsolvenz spielen, im Vergleich zu Tier-1-Kapital, das die Hauptlast trägt. Die Einstufung als Tier-2-Kapital ermöglicht es den Banken, ihre Kapitalbasis zu stärken und gleichzeitig die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen, ohne die primären Eigenkapitalreserven zu belasten.
Mit der zusätzlichen Liquidität aus der Emission von Covered Bonds können Banken nicht nur mehr Kredite vergeben, sondern auch die Konditionen für Kreditnehmer verbessern. Dies kann niedrigere Zinssätze und günstigere Kreditbedingungen umfassen, was den Immobilienmarkt weiter belebt. Zudem ermöglicht diese Liquidität Banken, in risikoärmere, durch Immobilien gesicherte Vermögenswerte zu investieren, was die Stabilität des Finanzsystems insgesamt fördert.
Fazit
Die erfolgreiche Aufnahme von Tier-2-Kapital, einschließlich Anleihen und Covered Bonds, spielt eine zentrale Rolle für die Kreditverfügbarkeit in Banken. Je effektiver Banken Kapital in dieser Form mobilisieren können, desto größer ist ihre Kapazität, Kredite zu vergeben und damit den Immobilienmarkt und andere wirtschaftliche Sektoren zu unterstützen.