Forward Deal
Wenn es um die Realisierung von Bauprojekten geht, sind in der Regel hohe finanzielle Investitionen notwendig. Der Großteil der Finanzierungsumme stellt das Fremdkapital und das Mezzaninkapital dar. Damit die hohen finanziellen Verbindlichkeiten reduziert werden können und die Bauprojekte rentabel und wirtschaftlich umgesetzt werden können, sind viele Bauträger an sogenannten Forward Deals interessiert.
Bauträger haben somit die Möglichkeit, die Immobilie noch vor dem Beginn der Bauphase an interessierte Investoren zu verkaufen, um die anfallenden Baukosten bereits aus dem Umsatz des Verkaufs bezahlen zu können. Gleichzeitig kann der Bauträger zusätzlich liquide bleiben, um auch Folgeprojekte durchführen zu können.
Ablauf eines Forward Deals
Kleines Beispiel, wie der Ablauf eines Forward Deal laufen kann.
Ein Bauträger möchte eine große Gewerbeimmobilie bauen lassen. Normalerweise trägt die Kosten für Bau und Planung selbst. In der Regel nimmt er hierfür Fremdkapital und meist auch Mezzanine-Kapital auf. Dies macht etwa 80-90% des Gesamtvolumens aus.
Damit er die Finanzierungskosten umgehen kann und selbst liquide bleiben kann, versucht der Bauträger die Immobilie noch vor der Bauphase an einen Investor zu verkaufen. Dieser Verkauf der Immobilie wird auch Forward Sale genannt.
Der Investor sichert sich mithilfe des Forward Deals vollständige Projekte zu sehr vorteilhaften Konditionen. Der Bauträger hingegen erhält im Gegenzug ausreichend Liquidität, um auch zukünftige Projekte mit genügend finanziellen Spielraum durchführen zu können.
Vorteile eines Forward Deals
Geringes Risiko durch frühzeitige Abnahme
Der Bauträger muss sich keine Gedanken um eine zukünftige Vermarktung der Immobilie machen. Alle Risiken hinsichtlich der Vermarktung & des Vertriebs der Immobilie übernimmt der Investor.
Nutzen der hohen Kaufpreise
Dadurch, dass die Immobilie frühzeitig verkauft wird, können die Bauträger von hohen Ankaufspreise auf dem Markt profitieren. In Zeiten von niedrigen zinsen bevorzugen Investoren Forward Deals eher als andere Investments mit geringerer Rendite.
Keine laufenden Kosten
Wenn es zu einem Forward Deal kommt, entfallen hohe Zahlungen für Zinsen und für die Beschaffung des Kapitals. Im Optimalfall kann ein Bauträger sogar die Aufnahme von Fremdkapital und Mezzanine-Kapital vermeiden und zusätzlich alle Verbindlichkeiten, die andere Partner besitzen, aus den Zahlungstranchen des Investoren beziehen.